a
Sed ut perspiciatis unde omnis iste
natus error sit voluptatem accusan
tium doloremque laudanti.
Instagram
Follow me
 

Blog

precious / Kleidung  / Fashion Week Berlin: Ethical Fashion Show und Greenshowroom 2017 – Part #2
Lanius Greenshowroom Berlin Januar 2017

Fashion Week Berlin: Ethical Fashion Show und Greenshowroom 2017 – Part #2

 

Im zweiten Teil meines Berichts über Fair Fashion auf der Berliner Fashion Week möchte ich ein wenig mehr ins Detail gehen, was ich mir dort so angeschaut habe. Neben den ganzen tollen Labels, die ich kennenlernen durfte, habe ich außerdem die Möglichkeit genutzt, mir zwei sehr interessante Vorträge anzuhören. Der erste war von OEKO-TEX® über die Initiative MADE IN GREEN und der zweite über die Zertifizierung Global Organic Textile Standard (GOTS). Beide möchte ich euch hier nochmal kurz zusammenfassen.

 

Vorträge – Zertifikate im Bereich Fair Fashion

Die OEKO-TEX® ist eine internationale Gemeinschaft unabhängiger Forschungs- und Prüfinstitute, deren Schwerpunkt die Optimierung der Produktsicherheit und die Umsetzung einer nachhaltigen Textilproduktion ist. MADE IN GREEN by OEKO-TEX® ist ein unabhängiges Textil-Zertifikat zur Kennzeichnung von Verbraucherartikeln und Halbfabrikaten aus allen Stufen der textilen Kette, die aus schadstoffgeprüften Materialien mit Hilfe umweltfreundlicher Prozesse sowie unter sicheren und sozial verantwortlichen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Es signalisiert dem Verbraucher, dass damit gekennzeichnete Textilien gemäß OEKO-TEX®-Richtlinien auf Schadstoffe geprüft und nachhaltig produziert wurden. Darüber hinaus kann jeder mit dem MADE IN GREEN-Label ausgestattete Artikel anhand einer eindeutigen Produkt-ID, bzw. eines QR-Codes vom Konsumenten transparent zurückverfolgt werden. Das System liefert Informationen darüber, in welchen Betrieben das Textil produziert wurde, welcher Produktionsstufe die beteiligten Fabriken angehören und in welchen Ländern die Fertigung stattfand. Neben dem relativ neuen Zertifikat MADE IN GREEN gibt es auch zahlreiche andere Zertifikate von OEKO-TEX®, die dazu beitragen, die Lieferkette transparenter zu machen. Eine Übersicht darüber, welche Hersteller mit welchen Zertifikaten ausgestattet sind, konnte ich auf der Homepage nicht finden, habe das aber angefragt. Sobald ich eine Antwort erhalte, teile ich diese mit euch. Weitere Infos zu OEKO-TEX® findet ihr hier.

Global Organic Textile Standard (GOTS) ist als weltweit führender Standard für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern anerkannt. Ziel des GOTS ist es, Anforderungen zu definieren, die eine nachhaltige Herstellung von Textilien gewährleisten, angefangen von der Gewinnung textiler Rohfasern über die umweltverträgliche und sozial verantwortliche Logo - Global Organic Textile StandardHerstellung bis zur Kennzeichnung der Endprodukte. Der Standard deckt Herstellung, Konfektion, Verpackung, Kennzeichnung, Handel und Vertrieb aller Textilien ab. Letztlich soll dem Endverbraucher bei seiner Kaufentscheidung durch das GOTS-Label am Produkt Sicherheit gegeben werden. Genauere Infos findet ihr hier. Hier kann auch nach Herstellern oder Händlern gesucht werden.

Zertifikate wie diese tragen dazu bei, die gesamte Branche transparenter für den Endkunden zu machen. Ich selbst fühle mich sehr wohl dabei Ware eines GOTS-zertifizierten Herstellers zu kaufen. Ich kann mir dann sicher sein, dass entlang der gesamten textilen Wertschöpfungskette seines Produktes sowohl Umwelt- als auch Sozialkriterien eingehalten wurden.

Wie schon erwähnt habe ich eine Vielzahl an tollen und innovativen Herstellern auf der Messe entdeckt. Eine kleine Auswahl davon möchte ich euch jetzt noch vorstellen.

 

Modelabels  – Einige Highlights der Messe

edelziege

edelziege Greenshowroom Berlin Januar 2017Das Unternehmen mit Sitz in Plauen und Wurzeln in der Mogolei wird von Inhaberin und Designerin Saruul Fischer geleitet. Wer sich einmal damit beschäftigt hat wie grausam die Kaschmir- und Wollgewinnung für die Tiere sein kann, muss dieses Label einfach ins Herz schließen. edelziege steht für nachhaltiges Wirtschaften im Einklang mit Natur und Mensch und wendet sich entschieden gegen Massenfertigung, Billiglohn und Umwelt belastende Produktionsverfahren.
Die Kollektionen werden hauptsächlich aus 100% Kaschmirwolle gefertigt – ein nachwachsender Rohstoff von frei lebenden und nicht in Massenhaltung gezüchteten Tieren in der Mongolei. Für Saruul Fischer ist es eine Herzensangelegenheit, die Wolle nicht nur in der Mongolei zu gewinnen, sondern dort auch bis zum fertigen Produkt verarbeiten zu lassen. Die gebürtige Mongolin trägt so dazu bei, dass in ihrer Heimat Arbeitsplätze erhalten und neue geschaffen werden. Neben der extrem hohen Qualität der verwendeten Materialien, die man auch fühlen kann, gefallen mir vor allem die natürlichen Farben und die schlichten, aber sehr edlen Designs.

 

Lanius

Lanius Greenshowroom Berlin Januar 2017Die Gründerin Claudia Lanius verfolgt bereits seit 1999 eine Vision – ökologisch einwandfreie Rohstoffe in Einklang zu bringen mit fairen Arbeitsbedingungen, femininen Stoffen und klaren Silhouetten. LOVE FASHION – THINK ORGANIC – BE RESPONSIBLE. Das sind die Werte des Unternehmens, das seinen Fokus auf Nachhaltigkeit und Ökologie legt. Das Label aus Köln ist GOTS-zertifiziert und bietet ebenfalls vegane Kleidung, die mit dem PETA-Approved Vegan Label für tierleidfreie Kleidung zertifziert ist. Auch für seine Lieferkette übernimmt Lanius Verantwortung – alle Produktionsbetriebe werden regelmäßig besucht. Die Herbst-Kollektion von Lanius hat mir so gut gefallen, dass ich sie am liebsten gleich im Schrank hätte. Auch hier dominieren schlichte Farben und schicke Designs. Mit Lanius ist man perfekt gekleidet für jeden Tag, egal ob Büro oder Freizeit.

 

 

goodsociety

goodsociety Greenshowroom Berlin Januar 2017Das in Amerika gegründete Unternehmen, das heute seinen Sitz in Deutschland hat, verwendet für seine Jeans ausschließlich GOTS-zertifizierte Baumwolle aus nachweislich zertifiziertem organischen Anbau. Die gesamte Weiterverarbeitung der Baumwollfaser, von der Garn- und Stoffherstellung bis zur Veredlung, erfolgt in Italien unter Anwendung der besten Technologien in Fertigung und Veredlung. Diese ermöglichen es, einerseits über 50% an Wasserverbrauch einzusparen und außerdem, dass kaum Chemikalien zum Einsatz kommen und diese schon gar nicht in die Umwelt gelangen. Die Jeans sind außerdem vegan, da der Patch auf der Rückseite der Hose aus Alcantara – einer Mikrofaser – besteht. Goodsociety ist eines dieser Unternehmen, bei denen man sich einfach wohl fühlt. Neben ihrer durchwegs bewundernswert nachhaltigen Einstellung, sind die Ansprechpartner noch dazu unglaublich nett. Die modernen Schnitte und die ansprechenden Farben der Jeans hoffe ich bald in mehrfacher Ausführung in meinem Schrank vorzufinden. 🙂 Vor allem das Model Slim – Harrow red back – hat es mir angetan! (Dieses findet ihr hier!)

 

Maravillas

Maravillas Greenshowroom Berlin Januar 2017

Auf dieses Label bin ich wirklich erst durch die Messe aufmerksam geworden. Auf Facebook hatte ich schon einmal über das sogenannte „Ananas-Leder“ gelesen und dieses hat natürlich sofort mein Interesse geweckt. Um so mehr habe ich mich gefreut, ein schönes Taschen-Label mit eben genau diesem Material zu finden. Seine Anfänge hatte das Unternehmen der deutschen Modedesignerin Christina Bussmann Otte mit nachhaltig produzierten Taschen aus Leder. Diese werden in einem schonenden und nachhaltigen Verfahren gegerbt. Um jedoch auch eine Alternative für Veganer zu finden, beschäftigte sich das Unternehmen mit Sitz in Palma de Mallorca mit Piñatex, einer Art „Leder“, das aus der Faser der Ananas gefertigt wird. Dieses Material hat ähnliche Eigenschaften wie Leder und überzeugt durch seinen einzigartigen Look. Als Beiprodukt der Ananas-Ernte werden keine eigenen Ressourcen für den Anbau benötigt.

 

Komana
KOMANA Ethical Fashion Show Januar 2017

Das kreative Label wurde von zwei Schwestern aus Zürich gegründet. Das kleine Team um Print-Designerin Livia Henne hat heute seinen Sitz in London und legt großen Wert auf biologische Materialien und faire Gehälter.
Das Label steht für einzigartige Muster und Materialien, die in liebevoller Handarbeit in London und Indien gefertigt werden. Dort werden nicht nur hohe Standards für die Reduzierung von Müll gesetzt, für die Prints werden zudem keine giftigen Stoffe verwendet. Und für jeden verkauften Artikel wird über die Tree Nation ein Baum im Niger gepflanzt. Die Designs sind so einzigartig, wie die Designerin Livia sympathisch ist. Beide haben mich sofort begeistert und man sollte diese tollen Teile definitiv zu seiner Lieblingsgarderobe hinzufügen.

 

Ich hoffe meine Auswahl hat euch gefallen! In den nächsten Posts werde ich euch auch immer wieder Firmen vorstellen, die ich in Berlin getroffen habe.